Zahnfüllungen
 
 

Die heute nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung Plombe stammt von dem französischen le plomb, Blei. Früher benutzte man Blei zum Füllen der Zähne.
Eine Handschrift aus dem Jahre 1528 erwähnt ein altes Rezept gegen Löcher in den Zähnen. Darin wird schon das Amalgam erwähnt, was mit unserem heutigen Amalgam natürlich kaum Gemeinsamkeiten hat. Erst 300 Jahre später begann das Amalgam sich in Europa durchzusetzen. Offiziell wurde das Amalgam zwischen 1826 und 1835 in Paris als Silberpaste (pâte d'argent) eingeführt. Schon 1841 wurde über das darin enthaltende Quecksilber heftig diskutiert. In den USA wurde das Amalgam von vielen Zahnärzten (1843) verachtet. Sie bevorzugten stattdessen eine Füllung mit Goldfolie. In den Jahren nach 1860 wurden so nützliche Dinge wie der Speichelsauger, Luftbläser und der Cofferdam erfunden. Das Amalgam wurde im Laufe der Zeit ständig weiterentwickelt. Parallel zum Amalgam wurden auch alternative Füllwerkstoffe entwickelt. Im Jahre 1858 stellte ein Zahnarzt
aus Dresden einen Cäment vor, der anstelle des Amalgams eingesetzt wurde.
Erst im 20. Jahrhundert wurden zahnfarbene Materialien für die Frontzähne entwickelt. Die Entwicklung nahm rasant zu und führt uns zu den heute gebräuchlichen Materialien, die Dank ständiger Forschung und Entwicklung auch im Bereich der Backenzähne eingesetzt werden können.
 
 

Kassenleistungen sind nach wie vor die Amalgam-Füllungen. In besonderen Fällen gehören Kunststoff-Füllungen im Seitenzahnbereich dazu, wenn bei einem Patienten der Nachweis einer Allergie gegen Amalgam bzw. dessen Bestandteile
nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie bzw. über eine schwere Nierenerkrankung vorliegt.
So gesehen hat sich an der vertragsrechtlichen Einordnung der Amalgamfüllung und der Füllungsalternativen nichts geändert. Entscheidend ist jetzt, daß der Patient seinen Anspruch auf Erstattung eines Betrages in Höhe der vergleichbaren
Amalgamfüllung nicht verliert, wenn er sich für eine alternative, aufwendigere Füllung entscheidet.
 

Im Zusammenhang mit der  Amalgamsanierung sind alternative
                Zahnfüllungen (im Seitenzahnbereich) interessant.
                Hier bieten sich unterschiedliche Methoden an:
                1. Die Kunststoffüllung
                2. Die Keramikfüllung
                3. Die Goldfüllung (Inlay)
                4. Titaninlays
 

               1. Die Kunststoffüllung

                Wegen des höheren Zeitaufwandes
                ist sie etwas teurer, als die
                Amalgamfüllung. 

                Vorteil:
                Die Füllung ist zahnfarben und sieht
                deshalb besser aus, als Amalgam.
                Der Preis hält sich in Grenzen.
                                                  Nachteil:
                                                  Jeder Kunststoff unterliegt beim
                                                  Abbinden einer gewissen
                                                  Schrumpfung. Es daher möglich,
                                                  daß sich zwischen Zahn und
                                                  Füllung feine Randspalten bilden,
                                                  die das erneute Eindringen von
                                                  Bakterien ermöglichen. Die
                                                  Festigkeit dieser Füllungsart ist
                                                  besonders im Seitenzahngebiet
                                                  problematisch. Zudem reagieren
                                                  manche Patienten allergisch auf
                                                  Kunststoff.
 

                2. Die Keramikfüllung

                Vorteil:
                Diese Füllungen sind gut verträglich,
                sehen optisch sehr gut aus und
                haben eine höhere Haltbarkeit, als
                Kunststoffüllungen.
                                                  Nachteil:
                                                  Eine Keramikfüllung ist teurer.
                                                  (aber: die Lebenserwartung der Füllung
                                                  ist deutlich höher als die einer
                                                  Kunststoffüllung)
 

               3. Die Goldfüllung (Inlay)

                Vorteil:
                Goldinlays sind meist gut verträglich
                und haben die längste
                Lebensdauer. Bei entsprechender
                Pflege halten sie sehr lange.
                                                  Nachteil:
                                                  Der Preis.
                                                  Auch gegen Goldfüllungen gibt es
                                                  vereinzelt Allergien.
 

                4. Titaninlays
                Titan ist in der Zahnmedizin noch
                nicht sehr verbreitet. Es gibt noch
                nicht viele Zahnlabore, die diesen
                Werkstoff verarbeiten können.

                Vorteil:
                Gegen Titan gibt es keine bekannte
                Allergie.
                                                  Nachteil:
                                                  Für Titaninlays gilt sinngemäß das
                                                  gleiche, wie für alle anderen
                                                  Inlayarten auch. Sie sind sehr
                                                  teuer. Die Preise liegen eher
                                                  oberhalb einer Gold- oder
                                                  Keramikversorgung.